FC Wiltz 71 vs. F91 Dudelange 1:3
F91 Dudelange

FC Wiltz 71
vs.
F91 Dudelange 1:3

F91 Dudelange




Luxemburgischer Fußballverband
Fanatics F91


Letztes Spiel: Eintracht Wald-Michelbach vs. SV Darmstadt 98 14.03.2004, Stade du Getzt, Division Nationale
Nächstes Spiel:  Alemannia Aachen vs. Borussia Mönchengladbach

Ticket
200 Zuschauer

Der FC Wiltz 71 wurde trotz seines Vereinsnamens eigentlich erst im Jahr 1978 in der heutigen Form gegründet, als sich mit dem FC Stade du Getzt - Tribüne Arminia Weidingen der letzte Fusionspartner dem tatsächlich 1971 gegründeten Vorgängerverein angeschlossen hat, der bereits den heutigen Namen hatte und seinerseits als Fusion der beiden Clubs US Niederwiltz und FC Gikd à Ro't Wiltz gestartet war. Drei Jahre darauf stieg man dann auch in die erste Liga des Großherzogtums auf, wo man seither mit einigen Unterbrechungen spielt. So gehört man zum Establishment der Divison Nationale, konnte aber in all der Zeit weder einen nationalen Titel erringen noch die Qualifikation zu einem europäischen Wettbewerb schaffen. Anders sieht es da schon beim heutigen Gegner, dem F91 Dudelange, aus, der zwar auch Produkt einer Fusion ist, aber in den letzten Jahren das erfolgreichste Team seines Landes war, in der letzten Saison allerdings den Meistertitel verpaßte, wobei ein Punktabzug von 10 Zählern wegen des Einsatzes eines nicht-spielberechtigten Spielers am Ende doch zu viel für die Südluxemburger war. Um sieben Punkte lag am Ende der langjährige Rivale vom CS Grevenmacher vorne, in der aktuellen Spielzeit scheint es jedoch eine Wachablösung im Fußball des Kleinstaats zu geben. Mit Jeunesse Esch liegt ein Team an der Tabellenspitze, das zuletzt meistens nur eine Statistenrolle spielte, dahinter folgt erst mal Etzella Ettelbrück und erst an dritter Stelle folgt F91, das sich in der laufenden Spielzeit wohl auf das Erringen des zweiten Platzes konzentrieren muß, der zur Qualifikation für den UEFA-Cup berechtigt, an der man im letzten Jahr auch teilnahm und vom slowakischen FC Petrzalka ausgeschaltet wurde. Das Ziel der Hausherren ist der Klassenerhalt, an drittletzter Stelle liegend hat man nur einen Punkt Vorsprung vor dem Duo am Tabellenende aus Rumelange und Mondercange, so daß heute im Falle einer Heimniederlage sogar die Übernahme der roten Laterne droht.

Der Altmeister kommt deutlich besser in die Partie und geht Mitte der ersten Hälfte völlig Stade du Getzt - Gegenseite verdient in Führung. Dabei profitieren die Gäste von einem kapitalen Abwehrfehler, als ein Spieler des FC ein großes Luftloch tritt, so daß sich eine Einschußmöglichkeit völlig frei vor dem Tor für einen Düdelinger ergibt, der sich das nicht entgehen läßt. Unverständlicherweise werden die Kicker der Gäste jetzt aber nervös und gestatten es Wiltz, die Partie offener zu gestalten. Bis zur Pause gibt es so ein paar Chancen auf beiden Seiten und als wohl alle davon ausgehen, daß die Führung der Gäste über die Halbzeitunterbrechung hinaus Bestand haben wird, fällt in der Nachspielzeit des ersten Abschnitts noch der Ausgleich. Der hat aber nicht lange Bestand: eine gute Viertelstunde, wenn man die Pausenzeit mitrechnet, denn unmittelbar nach Wiederanpfiff trägt Dudelange einen Angriff über rechts vor, der mit einem Flachpaß quer zur Linie endet. Eigentlich genau so, wie man es nicht machen sollte, aber der Paß kommt durch und kann aus unmittelbarer Nähe zum Tor eingeschossen werden. In der 65. Minute läßt Dudelange per Heber über den etwas orientierungslosen Goalie der Hausherren das 1:3 folgen, aber das war es dann auch - zumindest auf die Entscheidung bezogen. Für Unterhaltung sorgen jetzt nur noch ein paar Fouls, die vom Schiedsrichtergespann mit einer roten Karte gegen Dudelange und zwei gelb-roten Karten für Wiltz quittiert werden, die wohl alle vom Typ "kann man geben, muß man aber nicht" sind, so daß die Bewertung bei den Anhängern der beiden Seiten dann auch etwas unterschiedlich ausfällt. So kommt es am Ende zu einem verdienten und eigentlich auch ungefährdeten Sieg für F91, wenn man die etwas schwächere Phase zum Ende der ersten Hälfte vernachlässigt.

Die Zuschauerzahl ist beim heutigen Kick doch sehr enttäuschend und das gilt auch speziell für Stade du Getzt - Supportet by 1. FCK die als recht reisefreudig bekannten Gästefans. Mag es an der für luxembourgische Verhältnisse astronomischen Strecke von gut 70 Kilomtern liegen, die die Spielorte trennt und von der 50 km über die Dörfer zurückgelegt werden müssen, mag die Ursache im sportlich enttäuschenden Saisonverlauf der Gelb-Roten liegen, Fakt ist jedenfalls, daß das übliche aktive Fangrüppchen nahezu völlig fehlt und auch Fahnen und/oder Doppelhalter wie sonst meist bei den Dudelange-Fans zu sehen, vermißt man heute. Dagegen gibt es eine große Schwenkfahne in einem kleinen Block von Kaiserslautern-Fans, die offensichtlich gekommen sind, um die Gäste zu supporten, sich aber etwas abseits vom eigentlichen F91-Block aufstellen, in dem sich schon ein paar Leute eingefunden haben, allerdings warum auch immer so gut wie komplett ohne Trikots oder Farben. Insgesamt kommt es so zu einem Support, der gemessen an dem, was F91 sonst zu bieten hat, recht blaß bleibt, auch weil es keinerlei Sprechchöre zu vermelden gibt. Immerhin kommt es dann im Laufe der zweiten Hälfte zu ein paar lauteren Äußerungen, die größtenteils Pöbeleien in Richtung Schiedsrichter sind - Grund siehe oben.

Das Stade Géitz bzw. Stade du Getzt ist in einer Straße mit dem verräterischen Namen Rue de Stade du Getzt - Hauptseite Sport zu finden und präsentiert sich als reiner Fußballplatz mit zweiseitigem Ausbau. Auf einer Seite gibt es eine kleine überdachte Tribüne, in deren Eingeweiden Vereinsheim, Umkleiden usw. verborgen sind. Um genau zu sein ist die Tribüne zweigeteilt und besteht aus einem offensichtlich älteren Mittelteil, der über etwa ein Viertel der Länge geht, und einem später an der vom Platz aus linken Seite angebauten Teil, in dem das Vereinsheim ist. Auf der Gegenseite gibt es weitere Betonstufen, hier etwas höher, über die volle Breite und unüberdacht. Sie liegen oberhalb eines kleinen Graswalles, so daß man hier leicht erhöht steht. Hinter beiden Toren git es keinen Ausbau, man kann die Bereiche aber begehen und ebenerdig stehen, wobei hinter dem einen Kasten ein auf erhöhtem Niveau liegender Nebenplatz zu finden ist, hinter dem anderen Wohnbebauung, die, wie auch die Wohnhäuser auf der Tribünenseite, die ebenfalls auf deutlich höherem als dem Platzniveau stehen, guten Blick aufs Spielgeschehen im Miet- oder Kaufpreis inbegriffen hat. Mit ein paar Strahlern an insgesamt sechs Stahlrohren ist auch für eine Flutlichtanlage gesorgt, auf eine Anzeige hat man allerdings verzichtet.


Home Spielberichte Neues Mail-Kontakt Gästebuch Links