Torino FC vs. AC Cesena 1:0
Torino Calcio

Torino FC
vs.
AC Cesena 1:0

Cesena AC

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Wikipedia (engl.) zu AC Cesena
Letztes Spiel: AC Monza vs. AC Pavia 04.06.2006, Stadio Delle Alpi, Aufstiegsrunde zur Serie A
Nächstes Spiel:  SG Wattenscheid 09 II vs. SSV Hagen

Ticket
30137 Zuschauer

Der AC Turin wähnte sich im letzten Jahr nach dem Erreichen des zweiten Platzes der Serie B am Ziel seiner (Aufstiegs-)träume, doch nach dem Höhenflug folgte die harte Landung. Wegen der finanziellen Schieflage des Stadio Delle Alpi Vereins verweigerte die Serie A die Aufnahme und auch die vorgelegten Bürgschaften, um weiter in der Serie B antreten zu können, erwiesen sich als teilweise gefälscht. Dennoch erhielt man die Lizenz für das zweite Level, wobei der Verein offensichtlich unter neuem Namen in die Saison ging (Torino FC statt Torino Calcio). Da man zur Zeit im Halbfinale des Aufstiegsplayoffs steht und gegen Cesena anzutreten hat, scheint es so, als wäre der Aufstieg in die Serie A diesmal abgesichert, wozu man zunächst den heutigen Gegner zu schlagen hätte und dann im Finale auf den AC Mantova treffen würde, der sich am heutigen Nachmittag gegen den FC Modena behauptet hat und so als erstes Team ins Aufstiegsfinale eingezogen ist. Allerdings bleibt unklar, inwieweit die Finanzen beim Torino FC geklärt sind, denn es ist (z. B. bei Wikipedia) von Schulden in immenser Höhe (zwischen 40 und 80 Millionen Euro) die Rede.

Toro, wie das Team gleichermaßen abkürzend und das Logo von Mannschaft und Stadt beschreibend genannt wird ('Il Toro = Der Stier'), versucht gleich, den Gästen aus Stadio Delle Alpi Cesena sein Spiel zu diktieren, allerdings ohne allzu ungestüm nach vorne zu rennen. Man beschränkt sich im wesentlichen darauf, das Spiel zu kontrollieren und scheint der Meinung zu sein, daß es früher oder später schon in der Offensive klappen wird, wenn man Cesena nicht ins Spiel kommen läßt. Nach fünfzehn Minuten ziehen die Weinroten das Tempo etwa an und kommen kurz darauf per Kopfball zur ersten ernsthaften Torchance, die aber noch zur Ecke entschärft werden kann. Kurz vor der Halbzeit fällt dann der Treffer, auf dem im Stadio Delle Alpi (fast) alle gewartet haben. Ein Schuß per Außenrist landet unhaltbar im langen Eck des Gästetors und bringt Torino auf die Siegesstraße. Im zweiten Abschnitt kontrollieren die Hausherren weiter das Geschehen und so entsteht trotz der knappen Führung kaum der Eindruck, daß hier noch viel passieren wird. Am Ende bleibt es dann auch beim 1:0 für die Hausherren, die damit in das Finale einziehen, das entscheiden wird, wer die direkten Aufsteiger Atalanta Bergamo und Catania Calcio in die Serie A begleiten wird.

Ausverkaufen läßt sich ein so großes Stadion wie das Delle Alpia zu einem Aufstiegsspiel natürlich schlecht, aber 30000 Zuschauer Stadio Delle Alpi sind für diese Gelegenheit eine stolze Kulisse und es wird auf beiden Seiten eine gute Support-Leistung abgeliefert. Zum einen sind da die vielleicht 1500 Gästefans, die eng gedrängt in einem natürlich abgetrennten Block untergebracht sind, was den Eindruck macht, daß zumindest Cesena sein Kontingent komplett aufgebraucht hat. Hier zeigt man zunächst dicht an dicht seine Doppelhalter und Fahnen und sorgt danach für so guten Support, wie ihn die zahlenmäßige Unterlegenheit der Gästefans gestattet. Die aktiveren Anhänger von Torino haben sich in den Mittelrängen der Hintertorbereiche aufgestellt und der Anteil an Leuten, die sich an den Sprechchören beteiligen, ist hier außerordentlich hoch, so daß trotz des mit Laufbahn versehenen Stadions immer wieder eine beträchtliche Lautstärke erreicht wird. Zuvor liefert man aber noch ein Intro in den Vereinsfarben Rot und Weiß ab, in dessen Zentrum es eine Choreographie aus Luftballons gibt.

Die Tage von Torino im Estadio Delle Alpi sind gezählt, denn zu Beginn der neuen Saison wird der Club in sein umgebautes Stadion Stadio Delle Alpi Communale zurückkehren, während im Delle Alpi die Umbaumaßnahmen für den dann alleinigen Hausherren Juventus begonnen werden sollen. Gemein haben beide Teams, daß man den aktuellen Spielort niemals wirklich gemocht hat, obwohl der objektiv gar nicht so übel ist. Schon von außen ist das Stadion durch seine eigenwillige Konstruktion, die etwas an ein Schiff erinnert, gut zu erkennen und von außen wie innen sind auch vor allem die Segeltuch'hälse' der Anzeigetafeln ein auffälliges Merkmal. Die Zuschauerränge sind umlaufend dreistöckig und obwohl die Konstruktion des Stadions mit Laufbahn natürlich für eine gewisse Distanz der Zuschauer vom Rasen sorgt, ist das Stadion letzendlich doch halbwegs kompakt gebaut. Gerade verglichen mit anderen Fußballstadien im "Stiefelstaat", in dem die Laufbahn noch eher die Regel als die Ausnahme ist und eine Komplettüberdachung der Anlagen ebenso eher die Ausnahme ist, kann sich das Stadio Delle Alpi durchaus sehen lassen, auch wenn es niemand so recht gewollt zu haben scheint.

Stadio Delle Alpi
Stadio Delle Alpi
Stadio Delle Alpi
Stadio Delle Alpi
Stadio Delle Alpi
Stadio Delle Alpi

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