Dižvanagi Rēzekne vs. Metalurgs Liepāja II 1:3
Dižvanagi Rēzekne

Dižvanagi Rēzekne
vs.
Metalurgs Liepāja II 1:3

Metalurgs Liepāja II




Lettischer Fußballverband



Letztes Spiel: Žalgiris Vilnius vs. FC Dinaburg Daugavpils 04.07.2005, Stadion Sportas Aģentūras, I Lyga
Nächstes Spiel:  Sūduva Marijampolė vs. Atlantas Klaipėda

Ticket
ca. 300 Zuschauer

Die I. Liga ist in Litauen hinter der Virsliga benannten Eliteklasse die insgesamt zweithöchste Spielklasse und Stadion Sportas Aģentūras wird von einer Übermacht von zweiten Mannschaften dominiert. Die heutigen Gastgeber von Dižvanagi Rēzekne sind das bislang bestplazierte eigenständige Team dieser Lige überhaupt, obwohl man gerade mal auf Platz fünf zu finden ist. Auch die Zweitvertretung von Metalurgs Liepāja ist aktuell auf einem besseren Tabellenplatz zu finden und es stellt sich die Frage, ob es in Lettland einen Sperrplatz gibt, den man mindestens erreichen muß, um überhaupt aufsteigen zu können. Wie dem auch sei, geht es heute für das Team aus Rēzekne darum, den Anschluß nach oben zu wahren, zumal mit dem Absteiger Ditton Daugavpils eine zweite unabhängige Mannschaft im Nacken von Dižvanagi steht und man beim nächsten Spiel am kommenden Sonntag gerade bei diesem Konkurrenten auswärts anzutreten hat.

In der Anfangsphase der Partie tut sich nicht allzuviel und nach 26 Minuten gehen die Gäste in Führung, ohne eine Stadion Sportas Aģentūras ernsthafte Torchance gehabt zu haben. Begünstigt werden sie dabei von einer sehr unglücklichen Rettungsaktion des Torhüters der Hausherren, der einen Gegenspieler genau so anschießt, daß das Leder zum Führungstreffer der Gäste ins Tor prallt. Kurz darauf vergeben die Gastgeber eine gute Chance und verfehlen das Tor aus spitzen Winkel. Dieser vergebenen Gelegenheit wird man wohl umsomehr nachtrauern, denn nur Minuten später führt ein einfacher Spielzug mit Querpaß und Torschuß zum 0:2. Dižvanagi ist im weiteren bemüht, aber umständlich und auch der Schiedsrichter verweigert die Mithilfe, als er den Hausherren nach 52 Minuten einen stürmisch geforderten Elfmeter verweigert - das allerdings wohl auch zu Recht. Fünf Minuten später kommt es bei einer ähnlichen Szene wie der, die zum 0:2 geführt hat, zu einem weiteren Treffer für Metalurgs und man muß der Abwehr der Hausherren vorwerfen, dem Gegner viel zu viel Spielraum zu lassen. Nach dem 1:3, das per zweifelhaftem Foulelfmeter erzielt wird, bleibf den Hausherren zwar noch fast eine halbe Stunde Zeit, eine Drangphase bleibt aber aus und es ist nur noch eine Chance zu vermelden, die aber auf der anderen Seite. Hier wird ein Freistoß aufs lange Eck so eben abgewehrt und so bleibt es beim 3:1 für das Team aus Liepāja.

Besonders viel Support ist nicht wahrzunehmen, aber immerhin hat ein Zuschauer eine grün-weiß quergestreifte Fahne Stadion Sportas Aģentūras mitgebracht. Ansonsten beschränken sich die Publikumsaktivitäten im wesentlichen auf direkte Reaktionen auf das Geschehen, wo es besonders bei den strittigen Elfmeterentscheidungen auch schon mal etwas lauter wird. Der Rest sind einzelne Zwischenrufe und ab und zu etwas Getröte aus einem einsamen mitgebrachten Lärminstrument, also das, was man hierzulande wohl als typische Amateurspielatmosphäre bezeichnen würde. Übrigens haben sich trotz des sicherlich auch für lettische Verhältnisse moderaten Eintrittspreises von 0,5 Lats (das entspricht etwa 0,75 Euro oder dem typischen Kiosk-Preis für 0,5 Liter Cola) eine Handvoll Leute extra leere Bierkästen mitgebracht, um sich außerhalb der Stadionmauern so weit erhöht aufstellen zu können, daß sie dem Spiel umsonst folgen können.

Das Sportas Agentura Stadion hörte früher auf den Namen Pilsekas und verfügt nach offizieller Verbandsanagabe über eine Stadion Sportas Aģentūras Kapazität von 3000 Plätzen, was angesichts des tatsächlichen Ausbaugrades der Anlage jedoch nur als der blanke Hohn bezeichnet werden kann. Tatsächlich handelt es sich um einen relativ einfachen Sportplatz mit Haupt- und Nebenplatz, bei dem nur eine Gerade über einen leichten Ausbau in Form von vier Reihen Holzbänken verfügt. Der Rest des Platzes ist zwar ebenerdig begehbar und theoretisch könnte man sich auch noch auf der Laufbahn mit schwarzem Kunststoffbelag aufstellen, sollten hier aber wirklich mal 3000 Leute einem Spiel folgen wollen, dürften mindestens 2/3 davon auf eine Reportage des Geschehens durch die vor ihnen Stehenden angewiesen sein. Für ein Spiel wie heute reicht die Kapazität natürlich gut aus und mehr dürfte in der Regel auch nicht notwendig sein, so daß man dem Stadion immerhin bescheinigen können dürfte, das es für die Verhältnisse der zweiten lettischen Liga ausreichend ist. Ob man nach einem Aufstieg hier weiterspielen dürfte, kann aber angezweifelt werden, vermutlich stünde Dižvanagi in einem solchen Fall ein Umzug bevor - mußmaßlich ins bei 90 km Entfernung halbwegs nahegelegene Daugavpils.


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