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10.12.2016, Müngersdorfer Stadion, Bundesliga |
An diesem Samstag machen sich Mannschaft und Fans von Borussia Dortmund auf, um im Müngersdorfer Stadion
zu Köln einen Geißbock zu erlegen. Dieser hat sich in den letzten Jahren zu einem für die Schwarz-Gelben
schwer jagdbaren Wild entwickelt - die letzten BVB-Siege gegen Köln stammen aus der Spielzeit 2011/12,
als man sich klar mit 5:0 und 6:1 gegen die Domstädter durchsetzte. Am Ende der Spielzeit war Borussia
Dortmund Deutscher Meister und der FC zog sich verschämt in die zweite Bundesliga zurück. Seit der
Rückkehr des 1. FC Köln auf das Top-Level endeten zwei Partien zwischen den heutigen Kontrahenten mit
einem Unentschieden und bei zwei Spielen - den Partien in Köln - , nahm der Geissbock die
Schwarz-Gelben auf die Hörner und schickte den BVB mit 1:0 bzw. 2:1 nach Hause.
In der Anfangsphase scheint es, als könnte die Dortmunder Durststrecke zuende gehen, denn man dominiert
die Partie und kommt schnell zu Chancen, bei denen meist der agile Ousmane Dembele die Füße im Spiel
hat. Ein Tor für den BVB fällt aber nicht und nach und nach kriegen die Hausherren die Partie unter
ihre Kontrolle und sorgen aus einer stabilen Defensive dafür, dass der immer statischer spielende BVB
mit seinem Plus an Ballbesitz nichts anfangen kann. Schießlich sorgt ein Freißstoß für Rot für den
ersten Treffer der Partie, als Artjom Rudnevs völlig alleingelassen wird und den von Jonas Hector
getretenen Ball völlig unbedrängt einköpfen kann. Kurz nach Wiederanpfiff verpasst Modeste die wohl
endgültige Entscheidung, als er nur den Außenpfosten trifft, nachdem er Dortmunds Torhüter Roman
Weidenfeller bereits umspielt hat. Lange scheint es so, als würden die phlegmatischen Dortmunder auch
so nicht mehr in der Lage sein, die dritte Niederlage in Folge beim 1. FC Köln zu verhindern, aber
ein Tor fällt schnell und so geschieht es in der 90. Spielminute, als der zwischendurch ebenfalls
deutlich unauffälligere Dembele das Leder zum eingewechselten Adrian Ramos bringt, der im Strafraum
Marco Reus bedient und so den aus BVB-Sicht äußerst glücklichen Ausgleichstreffer vorbereitet.
Nach der in Köln üblichen Mundart-Hymne "Mir stonn zo Dir Eff-Ze Kölle", die wie immer in beachtlicher
Lautstärke vorgetragen wird, gibt es erstmal eine Choreographie, mit der die Kölner Ultras von der
Wilden Horde sich selbst zum 20. Geburtstrag graturlieren. Zu sehen ist das weite Rund des alten
Müngersdorfer Stadions, vor dem zwei übergroßer Fans etwas Rauch in weiß und rot in die Höhe steigen
lässt - in dieser Form vermutlich sogar vom Verein genehmigt. Für Stirnrunzeln dürften da eher ein
paar Details sorgen, die die WH dem Club sicher nicht vorab vorgelegt hat, wie eine Kampfszene,
die Ziffernfolge 1213 oder der ein einstmals geraubtes Gladbach-Ultra-Banner - einiges davon
auf Tafeln im Unterrang, die freilich aus
dem Gästeblock kaum zu erkennen sind. Danach machen die Heimfans ordentlich Stimmung, während es auf
Gästeseite über weite Strecken der Partie etwas mit dem Support hakt - offensichtlich schlagen sich
die sportlichen Leistungen der Borussen bei ihren Bundesliga-Auswärtsspielen inzwischen auch ein wenig
auf den Rängen nieder - oder negativer ausgedrückt können sich weder Mannschaft noch Fans der
Schwarz-Gelben noch für den Bundesligaalltag motivieren, obwohl es, sollte das - vor allem auf dem
Platz - so weitergehen - in der kommenden Spielzeit möglicherweise nur noch den für Borussia Dortmund
geben wird.
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