Royal Cappellen FC vs. Torhout 92 KM 2:2
Royal Cappellen FC

Royal Cappellen FC
vs.
Torhout 92 KM 2:2

Torhout 92 KM




Belgischer Fußballverband





Letztes Spiel: Royal Excelsior Virton vs. Vigor Wuitens Hamme 11.01.2004, Louis Lucas Stadion, 3. Division Belgien, Staffel A
Nächstes Spiel:  AC Florenz vs. US Cagliari

Ticket
ca. 600 Zuschauer

1908 taten sich in Kapellen bei Antwerpen ein paar junge Leute zusammen, um dem Fußballsport nachzugehen. Louis Lucas Stadion - Eingang Nur ein Jahr später spielten so viele Leute bei dem jungen Verein - zum Großteil Studenten und in der Stadt stationierte Soldaten -, daß man nicht nur unter der Stammnummer 43 in den KNVB aufgenommen wurde, sondern auch gleich zwei Mannschaften an den Start schicken konnte. Bis zum Anfang der 80er Jahre verbrachte der Verein seine Zeit zum Großteil in den Provinzialklassen, dann stieg man zunächst in die Bevoerderingen - also vierte Klasse Belgiens auf. Das war zwar dem Royal Cappellen FC zuvor auch bereits gelungen, diesmal aber gab es nach zwei Jahren einen erneuten Aufstieg und man war in der dritten Liga angekommen und somit auf einem Niveau, das man nie zuvor erreicht hatte. Zur Saison 1995/96 gelangte Cappellen sogar in die zweite Division, wo man sich immerhin fünf Jahre halten konnte, seitdem spielt der Club wieder auf Level 3. Der Gegner vom KV Torhout 1992 ist - wie schon am Namen zu sehen - ein recht junger Club, der eben im Jahr 1992 aus einer Fusion des VK Tuurhout von 1920 und des SK Torhout von 1926 hervorgegangen ist. Drei Jahre später folgte der Aufstieg in die vierte Liga und seither bewegt man sich zwischen Level drei und vier. In der laufenden Spielzeit sind beide Mannschaften im oberen Tabellendrittel zu finden und so darf man hoffen, sich zumindest für die Aufstiegsrunde zur zweiten Liga qualifizieren zu können.

Nach einer ausgeglichenen Schlußphase ohne allzugroße Höhepunkte sind es die Gäste, die mit ihrem ersten nennenswerten Angriff in Louis Lucas Stadion - Tribüne Rückansicht Führung gehen, so daß es nach 25 Minuten 0:1 heißt. Der Treffer selbst fällt aus eine recht unübersichtlichen Situation und ist so symptomatisch für eine Partie, in der man deutlich stärker auf kämpferische Qualitäten setzt als auf Spielkunst. Bis zur Halbzeitpause hat das Resultat Bestand, danach sind die Hausherren sichtlich stärker bemüht, das Ergebnis zu korrigieren, was ihnen schließlich auch gelingt. Nach einer guten Stunde fällt der Ausgleich - wieder ist es ein Getümmel, aus dem heraus das Leder am Ende nach wiederholtem Nachschuß im Netz landet - und nochmal zwanzig Minuten später scheinen die Hausherren das Spiel sogar endgültig gedreht zu haben, als man mit 2:1 in Führung geht. Dabei bliebe es auch, würde der Schiedsrichter die Partie nach 90 Minuten pünktlich beenden, der Unparteiische entscheidet sich aber für ein paar Minuten Nachspielzeit - wohl aufgrund einer Verletzungsunterbrechung - und mit dem allerletzten Angriff kommen die Gäste doch noch zum Ausgleich. Das ist nicht nur aufgrund des Zeitpunktes sehr glücklich, denn der Treffer fällt zum weiteren Ungemach von Cappellen auch noch durch ein Eigentor. Betrachtet man freilich die Spielanteile, so dürfte das Remis ein verdientes Resultat sein - wohl ein schlechter Trost für ein Team, das den entscheidenden Treffer gegen sich in der Nachspielzeit selbst erzielt.

Louis Lucas Stadion - Tribüne Offiziell gibt es einen separaten Bereich für die Gäste auf der rechten Seite der Haupttribüne, tatsächlich sind hier aber ebenso zwischen den zu einem guten Teil mit grün-weißen Schals ausstaffierten mitgereisten Fans aus Torhout Anhänger des Heimteams zu finden wie in den Heimblöcken Gästeanhänger Platz gefunden haben. Eine Trennung wird offensichtlich nicht durchgeführt und die Anhänger von Torhout scheinen auch nicht allzusehr zur Blockbildung zu neigen. So gibt es auch keinen nennenswerten Support, außer daß die Treffer des jeweils eigenen Teams bejubelt werden. Auch zu Problemen zwischen den Fans kommt es nicht, wenn man von ein paar kleineren Wortgefechten absieht, die aber freundschaftlich und mit einigem Gelächter ausgetragen werden. Am Ende sind es natürlich die Anhänger der Gäste, die die gute Laune auf ihrer Seite haben, als Torhout noch einen Punkt erringt, den man zehn Minuten zuvor sicherlich für endgültig verloren gehalten hatte. Ein Großteil der Fußballfreunde aus Torhout ist übrigens in einem recht gut gefüllten Fanbus zur heutigen Partie angereist.

Das Lois Lucas Stadion gehört zu den eher schwach ausgebauten Spielstätten seiner Klasse und man fragt sich, ob bzw. wie hier auch die Louis Lucas Stadion - Blick über die Tribüne“” Ansetzungen von Cappellen in der 2. Division ausgetragen werden konnten. Faktisch ist nur eine Seite ausgebaut, wobei es sich immerhin um eine Längsseite handelt. Die Gegenseite und einer der Hintertorbereiche verfügen über eine Art Ansatz von Ausbau mit einigen wenigen Stufen, während die zweite Hintertorseite tatsächlich ohne jeden Ausbau ist. Damit konzentriert sich also alles auf die Tribüne auf der Längsseite, die komplett überdacht und blockweise mit Sitzschalen in unterschiedlichen Farben ausgestattet ist. Unter dem Dach dieser Tribüne gibt es noch die belgien-typische Vereinskneipe, aus der das Spiel ebenfalls verfolgt werden kann. Der offizielle Gästebereich ist ein Block auf der linken Seite dieser Tribüne, an dem es aber wie auch sonst innerhalb des Stadions keine besondere Zugangskontrolle gibt. So macht doch alles einen recht provinziellen Einruck, aber immerhin ist man nah am Spielfeld, da die Anlage wie die meisten in Belgien als reines Fußballstadion ausgelegt ist.


Home Spielberichte Neues Mail-Kontakt Gästebuch Links