TSG Weinheim vs. VfR Heilbronn 1:1
TSG Weinheim

TSG Weinheim
vs.
VfR Heilbronn 1:1

VfR Heilbronn

Letztes Spiel: 1. FC Nürnberg v Borussia Dortmund 21.04.2002, Waldstadion, Oberliga Baden-Württemberg

Ticket
ca. 300 Zuschauer

Die Gemeinde Weinheim dürfte den meisten bestenfalls dadurch ein Begriff sein, daß es auf der Waldstadion - Tribüne vielbefahrenen BAB 5 von Frankfurt Richtung Karlsruhe kurz nach der Landesgrenze zu Baden-Württemberg ein Autobahnkreuz gibt, dessen Namensgeber sie ist. Fußballfans mit gutem Gedächtnis mögen sich auch noch an die Sternstunde in Weinheim im Umgang mit dem runden Leder erinnern können, als das Los im DFB-Pokal dem FV 09 Weinheim/Bergstraße das Traumlos Bayern München brachte und die Amateure einen 1:0-Erfolg über den Rekordmeister erstritten. Die TSG war bis zum Jahre 1992 der Lokalrivale des FV, bevor man sich nach dessen Konkurs die Fußballabteilung einverleibte und sich den heute noch gültigen Namen TSG 62/09 Weinheim gab. Als solcher schafften die Weinheimer im Vorjahr zum zweiten Mal den Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg, aber es besteht die Gefahr, daß der Versuch, sich in der höheren Spielklasse zu etablieren, wie schon 1999/2000 im ersten Jahr scheitert. Im Moment befindet man sich noch nicht auf einem Abstiegsplatz, aber der knappe Vorsprung auf den 15. kann kaum als komfortabel bezeichnet werden. Der VfR Heilbronn hat nichts mit dem Abstieg zu tun und auch der Aufstieg wird ohne die Heilbronner entschieden, die von manchem als sogenannter Geheimfavorit gesehen wurden, ihren Platz jedoch im Mittelfeld der Tabelle gefunden haben.

Diese Heilbronner präsentieren sich trotz der wenig ambitionierten Ausgangslage von Anfang an als Waldstadion - Längsseite das bessere Team, so daß es der TSG meist nur bleibt, sich in einer Abwehrschlacht möglichen Gegentoren entgegenzustemmen. In der ersten Hälfte geht das auch gut, aber zu Beginn des zweiten Abschnitts kommt es dann doch zur dem Spielverlauf angemessenen Führung der Gäste. Jetzt versuchen die Gastgeber etwas aktiver zu werden und können auch die eine oder andere Chance erspielen, ohne wirklich überlegen zu sein, aber dennoch wird das verstärkte Engagement durch einen Treffer belohnt. Danach verstärken die Weinheimer nochmals ihre Bemühungen und bestürmen das Tor der Gäste, doch zum Siegtreffer will es letztendlich nicht mehr für die Gastgeber reichen. Vielleicht ist das zu wenig für die TSG Weinheim, doch zumindest nach dem heutigen Spieltag verbleibt das Team auf einem Nichtabstiegsplatz.

Sepp-Herberger-Stadion - Tribüne (hier wird nicht gespielt - schade eigentlch!) Die Fans der TSG verteilen sich im wesentlichen entlang einer Längsseite und bilden dort ein typisches Amateurpublikum, in dem Leute eher gesetzten Alters das Spiel ohne jeden Support verfolgen und gelegentlich den Verlauf der Partie kommentieren oder auch schon mal Schiedsrichter und/oder Gästespieler ein wenig anpöbeln, wenn man die Entscheidungen des einen für unverständlich hält oder auch das Einsteigen der anderern für zu rustikal. Auf der Gegenseite präsentiert sich der Anhang des VfR Heilbronn, der während des Großteils der Partie ebenfalls nicht zu hören ist, aber immerhin ein paarmal einen "Vau-Eff-Err!"-Sprechchor durch die Spielstätte schallen läßt.

In Weinheim gibt es ein beeidruckendes Fußballstadion in zentraler Lage, in dem man eine Sepp-Herberger-Stadion - Totale (hier wird nicht gespielt - schade eigentlch!) große Tribüne vorfindet, die von Betonstufen flankiert wird, und auf der Gegenseite darf man weiteren Ausbau in Form von Betonstufen bestaunen. Als etwas störend mag empfunden werden, daß die Anlage mit einer weitläufigen Laufbahn ausgestattet ist und nicht über eine Flutlichtanlage verfügt, als etwas mehr störend die Tatsache, daß es sich dabei um das Sepp-Herberger-Stadion handelt und daß die TSG hier nicht ihre Heimspiele austrägt, handelt es sich doch um das frühere FV-Stadion, das nach der Fusion zumindest in bezug auf die erste Mannschaft aufgegeben wurde. Spielort der Heimspiele der TSG Weinheim ist vielmehr das Waldstadion, das hält, was sein Name verspricht, und sich im Nichts zwischen Weinheim und einem Ort namens Gorxheim befindet - immerhin in idyllischer Lage zwischen bewaldeten Hügeln. Hier präsentiert sich eine Anlage, bei der es sich um ein reines Fußballstadion handelt, deren Rasenplatz in wenig überzeugendem Zustand ist und die vom Ausbaugrad her in keiner Weise mit dem Sepp-Herberger-Stadion konkurrieren kann, beschränkt der sich hier doch auf ein paar Betonstufen und eine Vereinskneipe auf einer Längsseite, während die anderen drei Seiten immerhin begehbar sind und Platz bieten, die Partie ebenerdig zu verfolgen. Immerhin ist im Waldstadion eine Flutlichtanlage vorhanden, die aus acht Masten mit jeweils zwei Strahlern besteht und eine mutmaßlich eher diffuse Beleuchtung bieten dürfte. Als kleiner Rat an die Weinheimer Verwaltung sei noch anzumerken, daß man vielleicht darüber nachdenken sollte, das Waldstadion und damit den Spielort des klassenhöchsten Gekickes vor Ort auszuschildern, statt den ankommenden Fußballfreunden mit Schildern, auf denen nur Stadion steht, den Weg zum Sepp-Herberger-Stadion zu weisen.

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