SC Preußen Münster vs. KFC Uerdingen 5:0
SC Preußen Münster

SC Preußen Münster
vs.
KFC Uerdingen 5:0

KFC Uerdingen

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Die Regionalligen
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Letztes Spiel: Kohlscheider BC vs. Rhenania Richterich 18.10.2002, Preußen-Stadion, Regionalliga Nord
Nächstes Spiel:  Borussia Dortmund vs. Arminia Bielefeld

Ticket
2500 Zuschauer

Am heutigen Freitag Abend treffen in Münster mit dem SC Preußen und dem KFC Uerdingen zwei Teams aufeinander, Preußen-Stadion - Tribüne die über eine lange Fußballtradition verfügen, sich in der Realität aber dem Abstiegskampf aus der Regionalliga Nord stellen müssen. Der SC Preußen Münster gehörte 1963 zu den ersten Teilnehmern an der gerade eingeführten ersten Fußballbundesliga, kam aber über den 15. - und damals vorletzten - Tabellenplatz nicht hinaus. Die Rückkehr ins Oberhaus gelang den Preußen nie wieder, aber man gehörte über lange Zeit zum Establishment der 2. Liga, wo man oft nur knapp am Wiederaufstieg vorbeischrappte. 1982 folgte dann der Abstieg in den Amateurfußball und dabei ist es bis auf eine zweijährige Stippvisite in Liga 2 von 1989 bis 1991 dann auch geblieben. Der KFC Uerdingen spielte noch 1995/96 in der Bundesliga, feierte seine größten Erfolge aber als Werksteam eines großen Chemieunternehmens, und noch heute rutscht so manchem ein kleines “Bayer” über die Lippen, wenn von den Rot-Blauen die Rede ist. Immerhin wurden die Rheinländer 1985 DFB-Pokalsieger, unvergessen geblieben ist aber wohl vor allem das Europapokalspiel gegen Dynamo Dresden, bei dem man nach 0:2 im Hinspiel zur Halbzeit mit 1:3 hinten lag, um am Ende noch mit 7:3 zu triumphieren.

In der ersten Hälfte spielen die Gäste gar nicht mal so schlecht mit, auch wenn rasch das 1:0 für die Preußen fällt und die Gastgeber kurz vor dem Pausenpfiff auf 2:0 erhöhen Preußen-Stadion - Gegenseite können. So besteht dann auf der Seite der Heimfans durchaus noch eine gewisse Skepsis bezüglich der Frage, ob die Punkte am Ende in Münster bleiben werden. In der 48. Minute kommt es dann zum wohl endgültig entscheidenden 3:0 für Preußen und später stellen die Gastgeber mit zwei Treffern innerhalb von fünf Minuten den Endstand her, der aufgrund der zweiten Hälfte auch in dieser Höhe verdient ist. In dieser Form werden die KFCler wohl noch großen Problemen entgegengehen, den Klassenerhalt zu erringen.

Zum Intro zeigen beide Fangruppen Transparente, wobei man auf Seite der Preußen mit “Am Tabellenende brennt es lichterloh” auf eine Trotzreaktion der eigenen Spieler setzt, während Preußen-Stadion - Intro Münster der KFC-Anhang Zuversicht propagiert und “Heute rupfen wir den Preußen-Adler” ankündigt. Schwer zu sagen, ob mit dem Preußen-Plakat auch eine größere Pyro-Aktion angesagt wird, zu sehen ist davon bis auf ein wenig Rauch allerdings nichts. Rauch haben auch die Uerdinger mitgebracht, allerdings übertreiben sie vor allem nach der Halbzeit etwas mit seinem Einsatz, als sie die ganze Gegengerade einnebeln und für eine Verzögerung des Anpfiffs zum zweiten Abschnitt sorgen. Weiterhin präsentieren beide Seiten zum Intro einige Doppelhalter und - auf Gästeseite - Schwenkfahnen. Die Schwenkfahnen werden trotz des wachsenden Rückstandes immer wieder mal ausgepackt und bei 0:5 gibt es dann auch noch ein “Humba-Täterä” aus dem Gästeblock. Ganz so gut scheint die Stimmung dann aber doch nicht zu sein - später brennen im Gästebereich noch ein paar Fahnen. Die Münsteraner-Fans bringen immer mal wieder einen Sprechchor zustande, gehören jedoch insgesamt zu den eher ruhigeren Fangruppen. Immerhin gibt es die Geschichte vom “Hund in der Küche” zu hören, aber als “Mahnmal, Grabmal und Mausoleum” gerade mit “Tinte, Bleistift und Kugelschreiber” beschrieben sind, sorgen die Kicker der Preußen für den ungewöhlichen Abschluß der Darbietung mit “Tooooooor!” - ist doch aber auch ein schöner Spruch für das Grabmal!

Das Preußenstadion sollte vor ein paar Jahren mal durch den hochmodernen Preußenpark ersetzt werden, aber nach dem Ausstieg von Sponsoren ist man inzwischen froh, überhaupt noch Preußen-Stadion - Intro Uerdingen einigermaßen hochklassigen Fußball in Münster anbieten zu können. So ist das Stadion dann auch sichtlich in die Jahre gekommen und zeigt diverse Verfallserscheinungen, auch wenn die Wellenbrecher im Stehplatzbereich vor kurzem frisch gestrichen geworden zu sein scheinen. Gesessen wird in Münster nur auf einer kleinen Tribüne, die über etwas die Hälfte einer Längsseite geht. Ihre Überdachung könnte vielleicht als die mit der dichtesten Stützpfeilerverteilung der Welt in die Geschichte eingehen, was - da man ja an jeden Pfeiler ein Schild mit einem Buchstaben befestigen kann - gleich zu den wohl schmalsten Blöcken der Welt führt. In den beiden Außenblöcken A und G nimmt man auf Holzbänken Platz. Die gibt es auch in den inneren Blöcken, aber hier sitzt der Gast auf darauf aufgeschraubten Plastiksitzen mit Rückenlehnen. Hinter dem eigentlichen Sitzplatzbereich ist dann noch eine kleine Holztribüne aufgebaut, die der Presse Platz bietet. Die Rückwand der Tribüne ist übrigens gemauert, die Überdachung ist aus Holz und lastet auf einer Stahlkonstruktion (die Stützpfeiler sind Stahlträger im H-Format), so daß man für sich in Anspruch nehmen kann, möglichst viele verfügbare Baumaterialen darin untergebracht zu haben. Der Rest der Anlage besteht aus Stehtraversen, die auf der Gegenseite für einen Sprechertum unterbrochen sind. Originell ist die Flutlichtanlage, die über sechs Masten verfügt, wovon vier auf der Gegenseite stehen, und deshalb etwas asymmetrisch daherkommt. Eine Anzeigetafel gibt es nicht und auch keine ausgezeichnete Laufbahn, auch wenn durchaus Platz für ein paar Bahnen vorhanden ist, so daß der typische ovale Grundriß entsteht, dem der Ausbau der Anlage folgt.

Preußen-Stadion - Blick in die Kurve

Preußen-Stadion - Uerdinger Abendstimmung in Münsteraner Nachthimmel

Info

Im Gästebuch kommentiert U. K. Staude für die Ultras Krefeld: Es brannten keine KFC Fahnen oder ähnliches - es war "nur" unsere Tap vom Intro! Die KFC-Fans haben ihr Team also weiter lieb - hoffentlich dankt ihnen das dann demnächst auch mit besseren Leistungen!

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