Swift Hesperange vs. F91 Dudelange 1:3
Swift Hesperange

Swift Hesperange
vs.
F91 Dudelange 1:3

F91 Dudelange

Luxemburgischer Fußballverband
Der Luxemburgische Fussball
Letztes Spiel: FC Mondercange vs. Progrés Niedercorn 2.12.2001, Stade Holleschbierg, Division Nationale
Nächstes Spiel:  VfL Osnabrück vs. Preußen Münster

Ticket
580 Zuschauer

In unmittelbarer Nähe zur namensgebenden Hauptstadt Luxembourg findem man die kleine Gemeinde Stade Holleschbierg - Außenansicht Hesperange - auf Letztebürgisch knapp Hesper genannt - mit ihrem Fußballverein FC Swift, der am heutigen Sonntag Besuch vom amtierenden Meister F91 Dudelange erhält, der sich wie in den beiden Vorjahren an der Tabellenspitze einen Zweikampf mit dem CS Grevenmacher liefert. Um diesen Zweikampf wieder erfolgreich zu gestalten, wird jeder Punkt benötigt, so daß man auch im heutigen Auswärtsspiel einen Sieg anstreben muß, während das Heimteam wohl mit einer Punkteteilung zufrieden wäre.

Als die Gäste bereits in der Anfangsminute in Führung gehen, scheint das Spiel seinen von F91 geplanten Verlauf zu nehmen, doch unerklärlicherweise kommmen die Südluxemburger aus dem Tritt und überlassen die Initiative den Gastgebern, die vor allem nach dem Ausgleich frech aufspielen und mehrere Möglichkeiten haben, Tore zu erzielen. Wie so oft beim Duell von Spitzenmannschaften mit nominell unterlegenen Teams kommt es dann aber dazu, daß es die Favoriten sind, die schließlich zum Führungstreffer kommen und später einen Konter zum 1:3 nutzen können, das jeden Zweifel am Sieger der heutigen Partie beseitigt. Im nachhinein stellt sich wohl mancher die Frage, ob der Meister wirklich so souverän ist, den Gegner ein wenig spielen zu Stade Holleschbierg - Tribüne lassen, um dann im geeigneten Moment selbst zuzuschlagen, oder ob es das Glück ist, das dem Favoriten über die kritischen Situationen hilft. Wie auch immer die richtige Antwort auf diese Frage lautet, das Ergebnis des Spieles und seine Konsequenzen für beide Teams sind die gleichen. Während F91 auf einem guten Weg zu sein scheint und die CSG - die ihrerseits in Beggen gewinnt - auf Distanz hält, belegt der FC Swift einen sogenannten sicheren Mittelfeldplatz, der jedoch bei fünf Punkten Vorsprung auf den Vorletzten in Gestalt des CS Hobscheid so sicher dann auch wieder nicht ist.

F91 Dudelange stellt auch in Hinblick auf den Support für Luxemburger Verhältnisse Maßstäbe auf und so haben sich auch heute zahlreiche Fans der Schwarz-Gelben am Ort des Geschehens eingefunden, um ihre Mannschaft zu unterstützen. Dies geschieht größtenteils in Form von in Letzebürgischer Sprache dargebotenen Gesängen, die aber zum Teil - besonders bei 'scheißt a goal!' im (hoch)deutschen Zuhörer etwas seltsame Assoziationen hervorrufen. Einen nennenswerten Fanblock der Hausherren gibt es nicht, allerdings einen einzelnen Rentner, der sich angesichts von gewissen Unstimmigkeiten mit den F91-Fans in der Bewertung von einigen Eintscheidungen der Unparteiischen berufen fühlt, die F91er ein wenig anzupöbeln, was letztere jedoch eher gelassen hinnehmen.

Das Stade Holleschbierg - wie die Anlage, die gemessen am Ticket offiziell Stade Alphonse Theis Stade Holleschbierg - Gegenseite besetzt heißt, eigentlich überall genannt wird -, ist auf jeden Fall eine Reise wert. Das unangefochtene Schmuckstück ist die Sitzplatztribüne mit orangefarbenen und gelben Schalensitzen, die über eine vielleicht sogar weltweit einzigartige Stahldachkonstruktion verfügt. Das Dach ist an der Tribünenrückwand abgestützt und steigt zum Spielfeld hin an, hinter der Rückwand wird das Stahlgerippe in einem etwas anderen Winkel wiederum ansteigend ein Stück fortgesetzt, was offensichtlich als Kontergewicht zur Ausbalancierung der gesamten Konstruktion dient, die zusätzlich mit Stahlseilen an einer über die Rückwand nach oben hinausgehenden Konstruktion aufgehängt ist. Als wäre das nicht schon interessant genug, ist die Verkleidung, die aus dem Gerippe ein wettertaugliches Dach macht, durchsichtig, wobei nicht klar ist, ob es sich dabei um Glas oder Plexiglas handelt. Tatsächlich hat die Konstruktion auch an anderer Stelle Beachtung gefunden, hat sie ihrem Architekten Marc Ewen doch eine Nominierung für den Staalbouwwedstrijd 2000 des belgisch-luxemburgischen Staalinfocentrum eingebracht - für den Sieg hat es dann allerdings nicht gereicht. Neben der Tribüne verfügt die Anlage auf der Gegenseite über weiteren Ausbau, wo eine Stehplatztribüne zu finden ist, die über mehrere hohe Stufen verfügt, die jeweils eine Art Geländer aus Wellenbrechern aufweisen und so tief sind, daß sie theoretisch jeweils zwei bis drei hintereinanderstehenden Reihen von Menschen Platz bieten - was heute natürlich nicht nötig ist.

Stade Holleschbierg - Tribüne besetzt

Stade Holleschbierg - Gegenseite


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