Borussia Dortmund vs. Energie Cottbus 1:1

BVB 09

Borussia Dortmund
vs.
Energie Cottbus 1:1

Energie Cottbus

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Letztes Spiel: US Creteil vs. AS Nancy Lorraine 24.05.2003, Westfalenstadion, Bundesliga
Nächstes Spiel:  SV Schermbeck vs. Rot-Weiß Lüdenscheid

Ticket
68000 Zuschauer

Die heimische Borussia Dortmund hat am heutigen letzten Spieltag der Fußball Bundesliga die Möglichkeit, Westfalenstadion - Wir kommen wieder! mit einem Heimsieg gegen den als Tabellenletzer sang- und klanglos abgestiegenen FC Energie Cottbus den zweiten Tabellenplatz und damit die Teilnahme an der UEFA-Champions-League ohne vorherige Qualifikation aus eigener Kraft klarzumachen. Soweit man da überhaupt von eigener Kraft sprechen kann: nach einer guten Hinrunde profitieren die Gelb-Schwarzen in der Rückrunde vor allem von der Schwäche der anderen, denn seit dem Jahreswechsel konnte weder ein Auswärtssieg errungen werden noch konnte man beim Großteil der Heimspiele überzeugen, die allerdings größtenteils zumindest gewonnen werden konnten. Für die Brandenburger geht es nur noch darum, sich mit einer ansprechenden Leistung aus der Bundesliga zu verabschieden und den mitgereisten Fans noch ein wenig zu bieten. Ein Auswärtssieg im Westfalenstadion könnte auch noch dafür sorgen, daß man den siebzehnten Tabellenplatz erreicht, was natürlich keine neue Antwort auf die Abstiegsfrage mehr bedeuten würde.

In der ersten Hälfte entfacht der BVB einen gehörigen Angriffswirbel und stürzt die Westfalenstadion - ...aber zum Abschied kokeln wir nochmal Gäste von einer Verlegenheit in die andere. Daß es dennoch beim Erklingen des Pausenpfiffs nur 1:0 für die Hausherren steht, haben die Gäste vor allem der Abschlußschwäche des BVB zu verdanken und der Tatsache, daß die Latte ein paar Zentimeter zu niedrig angebracht ist - jedenfalls für die Stürmer der Borussen. Dennoch scheint der Sieg für die Gastgeber ungefährdet zu sein und das 2:0 wird wohl von vielen im nicht ganz ausverkauften Stadion als reine Frage der Zeit empfunden. Im zweiten Abschnitt schalten dann die Hausherren nicht nur einen Gang zurück, sondern überlassen das Spiel nur noch den Gästen aus Brandenburg. Selbst mit kleinen Verzögerungstaktiken wie Ballwegschieben nach Schiedsrichterpfiffen wird jetzt gearbeitet, um sich ein paar Sekunden zu verschaffen. Dieser unverständliche Angsthasenfußball wird letztlich bestraft - aus der Sicht des neutralen Beobachters sicherlich zu Recht - als der Ausgleich für Cottbus fällt, der dafür sorgt, daß der BVB seinen zweiten Platz noch verspielt und sich nun für die Champions League qualifizieren muß. Es ist nur zu hoffen, daß Trainer Sammer daraus lernt, daß die Verteidigungsstrategie jetzt mehrfach gegen eigentlich unterlegene Gegner schief gegangen ist - man denke nur an das Spiel gegen Wolfsburg - und daraus den Schluß zieht, in Zukunft nicht mehr so leichtfertig die taktische Anweisung zu geben, sich auf die Defensive zu verlassen.

Diverse BVB-Fangruppen haben vor dem Spiel die Fans dazu aufgefordert, gelb-schwarze Schwenkfahnen mitzubringen und so ein farbenfrohes Zeichen zu setzen. Ein echter Unterschied zu sonst ist im Intro dann aber nicht wahrzunehmen, was daran liegen kann, daß der Aufruf nicht besonders gut gehört wurde, aber auch daran, daß das Fahnenmeer zu dieser Gelegenheit gerade auf der Südtribüne jedesmal recht beeindruckend und somit kaum zu verbessern ist. Das Intro der Gäste steht ganz unter dem Zeichen “Wir kommen wieder!”, was auch auf diversen Plakaten zu lesen ist. Im weiteren supporten die Cottbusser megaphongestützt per Gesang, wobei der Megaphonträger - Capo nennt man so was wohl auf Ultradeutsch - manchmal einen Clown gefrühstückt zu haben scheint und zu mäßig lustigen Provokationen wie “Schalke und der BVB - die Freundschaft!” greift, seine Mitfans aber insgesamt zu einem recht anständigen Support animieren kann. Bei den Hausherren wird in der ersten Hälfte recht gut dagegengehalten, so daß man wohl von einer der besseren Support-Leistungen der Saison sprechen kann, im zweiten Abschnitt macht sich allerdings dann Frust breit, der sich in teilweise recht lauten und sicherlich für die Mannschaft wenig hilfreichen Pfiffen Luft macht. Kann man die Pfiffe angesichts der frustrierenden Saison und des ernüchternden Spielverlaufs am heutigen Tag vielleicht noch ansatzweise verstehen, so können die Zuschauer, die trotz des unentschiedenen Spielstandes und der Bedeutung des Spiels das Stadion ab der 75. Minute in Scharen verlassen, nur noch als echtes Ärgernis bezeichnet werden. In der Nachspielzeit gleicht die Besetzung vor allem der Osttribüne mal wieder einem Flickenteppich - was für eine Beziehung haben die Leute, die da die Flucht ergreifen, um ein paar Minuten eher daheim zu sein, eigentlich zu dem Verein, dessen Saisonticket die Mehrheit von ihnen in der Tasche hat?



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